Hier gibt es aktuelle Neuigkeiten zu unserem Verein und Termine für unsere Aufrtitte 2025
Viele Jahre Lobbyarbeit und konkret drei Jahre Planung mit Corona, Höhen und Tiefen bei Verhandlungen, organisieren und Finanzierungen sichern mündeten im April 2023 in einen der schönsten und harmonischsten Trachtentage, die wir nach Föhr 2012 miterlebt hatten. Zunächst hatten wir „Bombenwetter“ mit Sonne, etwas Wind und angenehmen Temperaturen. Das war schon einmal ein großes Geschenk, denn am Wetter lässt sich nicht drehen, wie wir alle wissen.
Die Anreise der etwa 100 Teilnehmer des Deutschen Trachtenverbandes und der 60 Jugendlichen verlief reibungslos; es gab keine großen Staus in Deutschland und damit auch kaum Verspätungen der Gäste. Viele der Teilnehmenden waren bereits in der laufenden Woche vorher angereist. Ab 19 Uhr trafen sich alle in „Witts Gasthof“ in Krummbek. Dort war im großen Saal zum Begrüßungsabend eingeladen. Wir hatten ein regional geprägtes Büfett mit Mehlbüddel, Fisch und Rippchen in Sauer bestellt. Ob die Gäste aus dem Süden die Nase rümpfen würden? Keineswegs, es wurde ausgiebig gespeist und der Küche ein großes Lob ausgesprochen. So war es an diesem Abend ein herzliches Wiedersehen der Trachtenfamilie mit allerbester Stimmung und guten Gesprächen.
Am Samstag startete der Tag mit dem Kulturprogramm. Entweder konnte man nach Laboe zum Ehrenmal fahren oder in der Museumsbahn zum Strand tuckern. Bereits auf dem Parkplatz beeindruckte das bunte Bild der verschiedenen Trachten, denn jetzt war keiner mehr in Zivil gekleidet, sondern selbstverständlich in Tracht. Parallel tagte die Deutsche Trachtenjugend im Saal der Feuerwache und hielt ihre Jahreshauptversammlung ab. In der Halle, wo sonst die Feuerwehrfahrzeuge stehen, wurden nach Anleitung Tänze einstudiert, die nachmittags aufgeführt werden sollten. Gegen Mittag trafen sich alle am Probstei Museum zum Mittagsimbiss. Der Schönberger Museumsverein hat uns kräftig unterstützt und auf dem Gelände Tische und Bänke sowie Buden für die Essenausgabe und die Getränke aufgebaut. Der gesamte Hof und der Garten waren mit Trachtenträgern bevölkert. Zwischendurch drehte das Fernsehen noch Interviews, das Radio war dort und die Presse schoss Fotos für die umfangreichen Berichte, die in den Zeitungen veröffentlicht wurden. Kurzum, es war ein Gebrummel und eine Geschäftigkeit, die uns alle gute Laune verschafft hat. Die Fischbrötchen waren ratzfatz vertilgt und schon ging es mit den Shuttlebussen zum Tagungszentrum Holm in Kalifornien. Die Jugendlichen und einige weitere Gäste machten sich auf in die Schönberger Fußgängerzone, wo um 14 Uhr das Landestrachtenfest mit zusätzlich 160 Tänzern aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern begann. Dort wurde bis 17 Uhr musiziert, erklärt und getanzt. Die Probsteier Bürger bevölkerten den Tanzplatz, dass kaum mehr ein Durchkommen war, und die Begeisterung der Zuschauer war ein wohltuendes Lob für die Akteure. Der Tanzplatz war fast zu klein für alle Mitwirkenden und Zuschauer. Damit hatte im Vorfeld keiner gerechnet und so war das zweite Landestrachtenfest in Schönberg seit 2019 ein voller Erfolg. Ein riesiges Dankeschön an alle die dabei waren und an alle, die bei der Organisation geholfen haben, besonders der Gemeinde Schönberg mit dem Tourist Service und der Kulturabteilung.
Doch nun zur großen Jahresversammlung des Deutschen Trachtenverbandes im großen Festsaal im Holm. Regularien lassen sich bekanntlich auf solchen Sitzungen nicht vermeiden. Die etwa 130 Teilnehmenden, Ehrengäste und interessierte Bürger wurde aber durch Ansprache unseres Präsidenten Knut Kreuch auf kurzweilige und amüsante Art der vergangene Jahreslauf des Trachtenverbandes vermittelt. Wahlen standen nicht an und so steuerten wir zügig in der Tagesordnung voran. Vor der Kaffeepause gab es beim Punkt „Ehrungen“ eine große Überraschung.
Der langjährige Leiter und Kenner der Probsteier Tracht, Christian Lantau, wurde vom Deutschen Trachtenverband für sein Lebenswerk geehrt und erhielt aus der Hand des Präsidiums die „Carl Grübel Medaille“ in Bronze. Der Präsident würdigte in seiner Laudatio das jahrzehntelange Engagement Lantaus in Bezug auf die Probsteier Tracht und die Probsteier Volkskultur. Er stellte besonders heraus, dass Christian Lantau sein Wissen in junge Hände weitergibt und dafür gesorgt hat, dass das Trachtenwissen in der Probstei allen Interessierten zugänglich ist, was nicht zuletzt durch sein Buch „Geschichte und Geschichten der Probsteier Tracht“ geschehen ist. Dies war ein sehr emotionaler Höhepunkt des Tages und die Menschen im Saal ehrten Christian Lantau mit „Standing Ovation“.
Nun waren alle reif für eine schöne Tasse Kaffee und den selbstgebackenen Kuchen der Schönberger und Laboer Trachtengruppe.
Während der Kaffeepause, gesellte sich der Ministerpräsident Daniel Günther zur Versammlung, der nicht wegen des Kuchens, sondern wegen der Übergabe der Auszeichnung „Tracht des Jahres“ angereist war.
Bevor nun der nächste Höhepunkt des Tages startete, tanzte die Deutsche Trachtenjugend sich einmal mehr in die Herzen der Teilnehmenden. Es ist einfach schön anzusehen, welche Freude die jungen Leute beim Tanzen haben. Fernsehen und Presse waren inzwischen auch vor Ort und nun hielt Daniel Günther eine gut recherchierte und sachkundige Rede und verkündete, dass die Probsteier Tracht im Jahre 2023 das Prädikat „Tracht des Jahres“ erhält. Was alle sich gewünscht hatten, war nun offiziell bestätigt. Nachdem einige Gastgeschenke verteilt waren, stellte Christian Lantau kurz einige Probsteier Trachten vor und erklärte die feinen Unterschiede und Zusammenhänge der Kleidungsstücke. Danach wurden gefühlte 1000 Fotos gemacht und der Ministerpräsident nahm sich alle Zeit, um die unzähligen Fotowünsche zu erfüllen. Es war zusammenfassend gesagt ein Wahnsinnsnachmittag.
Mit den Shuttlebussen ging es anschließend zurück nach Schönberg, wo sich alle im historischen Saal des „Hotel Am Rathaus“ wiedertrafen. Unter der reichverzierten Holzdecke des über 8 Meter hohen Saales konnte nun der Heimat- und Festabend für über 180 Menschen beginnen. Zunächst stärkten sich alle an einem köstlichen Büfett, um danach der großen Probsteier Trachtenmodenschau der Schönberger Trachtengruppe beizuwohnen. Die „Models“ präsentierten nahezu alle Probsteier Trachten die zu den unterschiedlichen Anlässen wie Hochzeit, Abendmahl. Trauer Alltag und Festtag getragen wurden. Zudem wurden die Trachtenformen aus verschiedenen Epochen gezeigt und auch die von der Jahreszeit beeinflussten Trachten wie Sommertracht und Wintertracht wurden präsentiert. Fast alle diese Trachten sind von Christian Lantau nach historischen Vorlagen in Handarbeit angefertigt worden. Dazu hat er mehrere Jahre und viel Forschungsarbeit gebraucht. Unterbrochen wurden die einzelnen Trachtenvorstellungen von der Musikgruppe „Allerley“, die Hoch- und Plattdeutsche Lieber zum Besten gab und diese mit teilweise antiken Instrumente begleitete. Ein weiteres „Highlight“ war eine Fotobox, die von der Trachtenjugend aufgebaut wurde und von allen Gästen reichlich frequentiert wurde. Da schallte so manches fröhliche Gelächter durch den Saal und jeder konnte ein Andenkenfoto mit nach Hause nehmen. Gegen 23 Uhr löste sich die Gesellschaft langsam auf. Wir fuhren ganz benommen vom Tag nach Hause, konnten gar nicht zu Bett finden und genehmigten uns zuhause erstmal einen Schnaps.
Am Sonntag versammelten sich alle auf dem Schönberger Marktplatz vor der Kirche. Um 10 Uhr begann in der Kirche der Trachtengottesdienst. Der Posaunenchor hat gespielt und alle sangen zusammen bekannte Choräle wir „Großer Gott wir loben dich“ oder „Lobet den Herren“. Ein wirklich runder und gelungener Gottesdienst, wie alle Gäste uns versicherten. Nun wanderten alle erneut zum Probstei Museum. Hier konnten die Teilnehmenden die Sonderausstellung von Christian Lantau „Im Sonntagsstaat zum Fotografen“ besichtigen. Die Ausstellung befasste sich mit historischen Trachtenfotos aus Norddeutschland. Zu Mittag bekam jeder noch eine Laugenstange und Kuchen und dann hieß es Abschied nehmen und die Heimfahrt antreten.
Die Rückmeldungen der Gäste waren sehr positiv. Die Landschaft der Probstei, die Ostsee, der Strand, das schöne Wetter und die ausgesuchten Tagungs- und Festräume haben alle begeistert. Eindruck hinterließen natürlich auch das kulinarische Angebot und die schönen Trachten. Es hätte nicht besser laufen können in der Probstei.
Vielen Dank an den SHHB und den Kreis Plön für die großzügige finanzielle Unterstützung sowie den Schönberger Bürgermeister Peter Kokocinski und das gesamte Organisationsteam um den LTV. Ein besonderes Dankeschön geht an Bernadett Skala für die hervorragende Planungsarbeit, die oftmals weit über ihren normalen Dienst hinaus ging.
Am ersten Wochenende im September bildet die historische Altstadt des Ortes Greding bei Nürnberg traditionell die Kulisse für Europas größten Trachtenmarkt. Fachhändler aus ganz Deutschland bestücken ihre Verkaufsbuden und Marktstände mit allen Waren und Zubehör, die für die Anfertigung der unterschiedlichsten Trachten Deutschlands benötigt werden. Das Angebot reicht vom einfachen Westenknopf bis zur kostbaren französischen Spitze, von antiker Kleidung bis Fachliteratur und vom Strohhut bis zum adäquaten Schuhwerk für Trachtler. Zudem gibt es umfangreiche Beratung zu einzelnen Trachten, Vorführungen alter Stick- und Klöppelkunst und ein umfangreiches Bühnenprogramm mit Musik und Tanz. In diesem Jahr feierte der Trachtenmarkt in Greding sein 30.Jubiläum.
Die Probsteier Trachtengruppe Schönberg präsentierte die Tracht und die Region in Kooperation mit dem Deutschen Trachtenverband mit einem Infostand und einem einstündigen Bühnenprogramm an beiden Markttagen. Für die Probsteier Tracht, die vom Deutschen Trachtenverband zur „Tracht des Jahres 2023“ gekürt wurde, ist es ein Pflichttermin am Trachtenmarkt teilzunehmen und es war uns ein großes Vergnügen, die Trachten und die Probstei in Bayern vorzustellen. Im südlichsten Bundesland haben die Besucher und Besucherinnen erneut gestaunt, welche Kultur wir in der Probstei pflegen und erfahren, wie aufwendig und umfangreich das Tragen der Trachten und die Kleiderregeln bei uns sind. Viele fühlten sich an die Traditionen und das Brauchtum ihrer eigenen Heimat erinnert und waren sehr interessiert, mehr über die Trachten in Schleswig-Holstein zu erfahren. Das Bühnenprogramm der Probsteier Trachtengruppe bestand aus niederdeutschen Tänzen und die norddeutschen Quadrillen und Gassentänze haben die Menschen zusätzlich begeistert, da im Süden fast ausschließlich Kreistänze überliefert sind. Wenn wir über den Markt geschlendert sind, kamen wir gar nicht voran, weil so viele Fotos gemacht und Fragen gestellt wurden. Sogar auf Englisch wurde die Gruppe angesprochen, weil man vermutete, dass wir Gäste aus dem Ausland sind.
Unseren Marktstand haben wir neben dem Trachtenthema mit Flyern und Informationsmaterial aus der Probstei bestückt und kräftig Werbung für die Urlaubsregion Probstei gemacht. Themen wie Radfahren, Strand, Museen, Ehrenmal und U-Boot lockten viele Interessierte an und die Tänzerinnen und Tänzer der Probsteier Trachtengruppe fungierten wieder einmal als Botschafter der Probstei und Urlaubsberater. Dass man bei uns von Kalifornien nach Brasilien zu Fuß laufen kann, hat so manchen Marktbesucher neugierig auf die Probstei gemacht.
Abends spielten in den Biergärten der Gaststätten und Hotels Musikgruppen für die Gäste auf und es wurde auf den Straßen getanzt und gesungen. Das so genannte „Rumlumpen“, wie diese Musikdarbietungen heißen, haben uns Nordlichter sehr beeindruckt und dem Abend ein besonderes Flair verliehen.
Zusammengefasst war der Trachtenmarkt in Greding eine Reise wert. Wenn es auch über 800 Kilometer weit zu fahren war, hatten wir die Möglichkeit, die Probstei und unsere wunderschöne und kleidsame Tracht einem großem Publikum bei sommerlichem Traumwetter zu präsentieren.
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